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Sicherheit beim Bergwandern mit Hund: Tipps und Tricks

Das richtige Verhalten am Berg ist für Mensch & Tier gleichermaßen wichtig. / Foto: Symbolfoto Canva (C)

Hunde sind treue Begleiter und lieben es, gemeinsam mit uns in der Natur zu wandern. Beim Wandern mit Hund gibt es jedoch einige wichtige Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen, um das Erlebnis für Mensch und Tier gleichermaßen zu einem sicheren und angenehmen Erlebnis werden zu lassen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige Tipps und Tricks zum sicheren Bergwandern mit Hund.

Einschätzung & Sicherheit beim Wandern

Die richtige Einschätzung von örtlichen Gegebenheiten und möglichen situativen Momenten ist dabei von enormer Bedeutung. Insbesondere wenn wir die Verantwortung nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Hunde tragen.

Bevor Sie mit Ihrem Hund zu einer Bergtour oder einer Wanderung aufbrechen und in ein uns unbekanntes Gelände starten, sollten Sie sich anhand von Karten, Wanderführern oder Fotos aus dem Internet mit den örtlichen Begebenheiten vertraut machen. Dabei sollten Sie sich Fragen stellen wie: Verläuft die Tour durch Wiesen oder über sanfte bzw. hohe Berghänge? Müssen Sie steil oder eher mäßig bergauf? Ist der Pfad steinig oder felsig? Gibt es ausgesetzte Stellen? Wandern Sie auf Almgüterfahrwegen oder alpinen Steigen? Sind Sie unter oder über der Baumgrenze unterwegs? Gibt es Bäche oder Bergseen?

Diese Fragen sollten Sie bei der Planung berücksichtigen, um sich auf die Tour einzustellen und im Vorfeld auch einige Dinge in Bezug auf das Wandern mit Hund zu bedenken. Grundsätzlich sollte die Tour immer der Konstitution des Hundes angepasst sein, um das Tier nicht zu überfordern. Je nach Gesundheits- und Trainingszustand, Ausdauer, Alter und Größe des Vierbeiners lassen sich in den Bergen eine Vielzahl von Touren finden.

Wenn die Wege oberhalb der Baumgrenze verlaufen und wenig Schatten gegeben ist, sollten Sie auch für den Hund auf genügend Pausen und eine ausreichende Trinkwasserzufuhr achten. Eine Reserve im Rucksack sollte immer dabei sein. Perfekt ist es, wenn es unterwegs genügend Bäche, Quellen oder Bergseen gibt. Dann ist gleichermaßen für Trinken und Abkühlung gesorgt. Sind die Wege sehr steinig und felsig, sollten Sie zwischendurch auf die Pfoten Ihres Hundes achten, um Verletzungen zu vermeiden.

Während der Tour können immer wieder vorhersehbare oder unvorhersehbare Ereignisse eintreten. Dazu zählen Begegnungen mit Tieren wie Kühen, Schafen, Ziegen oder Wildtieren wie Steinböcken, Gämsen oder Murmeltieren. Besonders Begegnungen mit Weidevieh wie Kühen können beim Bergwandern mit Hund zu unangenehmen und gefährlichen Situationen führen, hierzu mehr im Abschnitt „Achtung bei Alm-und Weidetieren“

Die richtige Ausrüstung

Beim Bergwandern empfiehlt es sich grundsätzlich, dass der Hund Halsband und Geschirr trägt, um die Führtechnik je nach Bedarf ändern zu können. Für Canicross und Dogtrekking kann man Zuggeschirre nutzen, eine anderthalb Meter Leine mit Ruckdämpfer und einen Hüftgurt, an dem die Hunde befestigt sind. Dadurch haben Sie überwiegend die Hände frei. Außerdem sind die Geschirre oft so konzipiert, dass sich der Hund im Notfall daraus befreien könnte.

Allerdings sind diese Geschirre nicht unbedingt empfehlenswert, wenn der Hund eventuell mal getragen werden muss, ein Stück Klettersteig zu bewältigen ist oder es über einen steilen Gipfelgrat geht, wo der Hund gesichert werden muss. Hier empfiehlt sich ein Geschirr, das den Hund umschließt und verhindert, dass er rausrutschen kann. Die Leine mit Ruckdämpfer ermöglicht ein komfortables und bequemes Wandern, ist handlicher als eine Schleppleine und hat eine ideale Länge.

Beim Wandern mit Hund ist zu unterscheiden, ob es aufwärts oder abwärts geht. Bergauf wandern die Hunde am Zuggeschirr voran und dürfen ziehen. Bergab gehen die Hunde immer hinten, um ein Stolpern zu vermeiden. Je nach Situation sind die Hunde dabei entweder am Hüftgurt angeleint oder frei, wobei sie die Leine dann wie eine Schleppleine hinter sich herziehen. Mit Wanderstöcken können sie praktisch hinter uns dirigiert werden.

Freilauf ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, um niemanden zu gefährden oder zu stören. Das Gelände sollte übersichtlich sein, keine Absturzgefahr für den Hund bestehen, es sollte kein Weidevieh in der Nähe geben und die Hunde müssen einen sicheren Rückruf besitzen.

Achtung vor Alm- und Wildtieren

Die Berge sind nicht nur ein Gebiet für Sportler und ihre Hunde. Es gibt auch Alm- und Wildtiere, die dort leben. Oft überqueren Wanderwege Weideflächen, auf denen Vieh grast. Normalerweise zeigen Hunde und Kühe wenig Interesse aneinander. Doch Muttertiere in der Herde können in Ihrem Hund eine Gefahr für ihre Kälber sehen. Dies bedeutet großen Stress für die Tiere und kann im schlimmsten Fall auch tödlich enden. Am besten überqueren Sie deshalb die Weidefläche schnell, ohne zu rennen, und führen Ihren Hund an einer kurzen Leine. Wenn eines der Tiere Sie oder Ihren Hund angreifen sollte, lösen Sie die Leine, damit er flüchten kann. Achten Sie ebenfalls darauf, dass Ihr Hund beim wandern nicht unbeaufsichtigt im Unterholz oder hinter Felsen herumstreift, wo sich Wildtiere aufhalten könnten.

 

Hund und Kuh beim gegenseitigen beschnuppern - Foto: pixabay

Vorsicht geboten!

Die Natur kann ihre Tücken haben – Ob für Mensch oder Tier, bei gemeinsamen Wanderungen können folgende potenzielle Gefahren lauern:

Erschöpfung oder Hitzschlag: Selbst wenn der Hund längere Strecken problemlos zu bewältigen scheint, kann es sein, dass er mit Erschöpfung zu kämpfen hat. Anzeichen dafür können ein beschleunigter Herzschlag oder Hinken sein.

Wetter: Ob eisige Kälte oder zu hohe Temperaturen – extreme Wetterbedingungen können dem Hund stark zusetzen. Deshalb sollte vor der Wanderung auch das Wetter berücksichtigt werden.

Köder und Jäger: Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um Köder geht. Es ist wichtig, darauf zu achten, was der Hund während der Wanderung frisst. Auch Begegnungen mit Jägern sollten während der Jagdsaison möglichst vermieden werden.

Wilde Pflanzen und Kräuter: Während einige wilde Pflanzen wie Grannen, Giftefeu und Pilze eine ernsthafte Gefahr für den Hund darstellen, gibt es auch Kräuter, die bedenkenlos gefressen werden können, wie Petersilie, Löwenzahn, Salbei, Basilikum, Fenchel, Kamille und Rosmarin. Besondere Vorsicht ist jedoch bei Bärlauch und Schnittlauch geboten, da sie für Hunde giftig sind.

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